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Lippische Rundschau , 21.09.1990 :

Blomberg denkt bereits an Container-Aufstellung / Pilgrim: Stadt werden weitere Asylanten zugewiesen

Blomberg (HV). Das Asylantenproblem drückt auch den Blomberger Stadtvätern immer mehr auf den Nägeln. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Rates deutlich. Wie der Blomberger Stadtdirektor Dr. Siegfried Pilgrim vor den Ratsmitgliedern berichtete, werden in den nächsten Tagen der südostlippischen Stadt weitere 16 Asylanten zugewiesen.

Diese Personen sollen in einem Gebäude in der Mittelstraße im Ortsteil Reelkirchen untergebracht werden, das die Stadt Blomberg für diesen Zweck von einem privaten Hauseigentümer käuflich erworben hat.

Zuvor hatte der Blomberger Verwaltungschef die Ratsmitglieder davon in Kenntnis gesetzt, dass in Blomberg zur Zeit 19 geduldete Asylanten leben, die also nicht als Asylflüchtlinge anerkannt worden sind. Weitere fünf Personen wurden als asylberechtigt anerkannt.

Diese 24 Ausländer sind entsprechend untergebracht. In der Blomberger Kernstadt halten sich weitere 68 Personen auf, die auf eine Anerkennung als Asylberechtigte warten. Davon leben 49 im städtischen Übergangswohnheim an der Neuen Torstraße und weitere 13 in einem Gebäude in der Friedrichstraße.

Die übrigen sechs wohnen in Privatquartieren.

Der Blomberger Verwaltungschef rechnet in nächster Zeit mit der verstärkten Zuweisung von Asylanten, da die Zuweisung dieses Personenkreises nicht mehr nur auf der Basis der Einwohnerzahlen, sondern jetzt auch nach der Fläche der Städte und Gemeinden erfolgt. Bei der Flächengröße Blombergs von etwa 100 Quadratkilometern wird diese Stadt von der Neuregelung besonders hart getroffen.

Die Blomberger Stadtverwaltung stellt bereits Überlegungen an, Container für die Unterbringung dieses Personenkreises aufzustellen. Der Verwaltungschef Blombergs vertritt die Auffassung, dass dieses Problem nur durch eine Gesetzesänderung durch den Bund grundsätzlich zu lösen sei.


wb@westfalen-blatt.de

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