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Lippische Landes-Zeitung ,
03.07.2004 :
Opferzahl falsch / "Krone der Versöhnung", LZ vom 23. Juni
Die im Artikel genannte Zahl von 35.000 Opfern ist falsch. Dabei handelt es sich um die identifizierten Toten. Die Stadtverwaltung Dresden nannte am 31. Juli 1992 die "gesicherte Zahl von 202.040 Toten, überwiegend Frauen und Kinder". Professor Jacobsen nennt in seinem Buch "Der Zweite Weltkrieg in Bildern und Dokumenten" 250.000 Tote. Im "Report of the Joint Relief 1941 - 1946" des Internationalen Roten Kreuzes ist die Zahl der Dresden-Toten mit 275.000 angegeben, im "Volksbrockhaus" mit 300.000.
Die Zeitschrift "New Statesman" veröffentlichte 1963 ein Bekenntnis des Chefs der britischen politischen Kriegsführung R. Grossuran: "Diese Zerstörung von Dresden war eines jener Verbrechen, deren Urheber man in Nürnberg vor Gericht gestellt hätte, wäre dieses Gericht nicht ein reines Instrument alliierter Rache gewesen."
Dieser Ansicht war auch Rudolf Augstein, der in "Der Spiegel" am 7. Januar 1985 schrieb: "Das Gespenstische an der Potsdamer Konferenz lag darin, dass hier ein Kriegsverbrechergericht von Siegern beschlossen wurde, die nach den Maßstäben des Nürnberger Prozesses allesamt hätten hängen müssen. Stalin zumindest für Katyn, wenn nicht überhaupt, Truman für die überflüssige Bombardierung von Nagasaki, wenn nicht schon von Hiroshima, und Churchill zumindest (!) als Ober-Bomber von Dresden, zu einem Zeitpunkt, als Deutschland schon erledigt war."
Günther-Albert Lettow
Heinestraße 14
Bad Salzuflen
03./04.07.2004
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