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Neue Westfälische ,
02.07.2004 :
Ehefrau erschossen / Täter nicht schuldfähig / Asylbewerber leidet an Schizophrenie
Bielefeld (joh). Weil er im Zustand der Schuldunfähigkeit am 5. Juli 2003 auf dem Bielefelder Wochenmarkt seine 22-jährige Ehefrau erschoss, soll ein 45-jähriger Kurde auf Dauer in der geschlossenen Psychiatrie untergebracht werden. Das beantragten Donnerstag übereinstimmend Staatsanwalt und die Verteidiger des Mannes am ersten Tag des Schwurgerichtsprozesses.
Der anerkannte Asylbewerber jesidischen Glaubens stammt aus dem Irak. Der Psychiater Professor Norbert Leygraf bescheinigte dem Mann in seinem Gutachten paranoid-halluzinatorische Schizophrenie. Der Beschuldigte leidet unter Verfolgungs- und Eifersuchtswahn. Bereits 1993 schoss er auf einen Albaner, den er für einen Handlager des irakischen Geheimdienstes hielt.
Er wurde in der Psychiatrie untergebracht und nach vier Jahren wieder entlassen. Danach heiratete er das spätere Opfer, dem er schon bald Untreue unterstellte. Weil sich die Frau von ihm trennte, fühlte sich der 45-Jährige in seiner Ehre verletzt.
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