Lippische Rundschau ,
29.12.1987 :
Mondal spricht in Südasien auch über Alte Hansestadt / Sieben Wochen Information in mehreren Ländern
Lemgo (LR). Im Rahmen des Arbeitsbereiches "Dialog International" des Friedensbüros Lemgo e.V. bereist Lalit Mondal (Foto) zur Zeit Südasien. Der Leiter des Bildungswerkes "CEBA" in Lemgo wird sich dort sieben Wochen aufhalten. Dabei geht es vorrangig um Informationsaustausch und Konsulationsgespräche über vier Projekte für Entwicklungs- und Sozialarbeit.
Für Mondal ist dies zugleich ein "Lernfeld im Bereich der Erwachsenenbildung". Schwerpunkt seiner Tätigkeit - Mondal hält bei mehreren Seminaren Referate - wird die "Entwicklung im Industrieland Bundesrepublik am Beispiel Lemgo" sein. Außerdem thematisiert er die Arbeit des "Friedensbüros" in Lemgo und Lippe unter dem Gesichtspunkt, wie Bildungsarbeit und politische Aktionen in einem hochentwickelten Industrieland aussehen könnten.
In Bangladesch will Mondal Freunde beim Projekt "Proshika" besuchen, mit denen das "Friedensbüro" bereits jahrelang zusammenarbeitet. Dieses Projekt wird inzwischen auch vom "Dritte-Welt-Laden" Lemgo unterstützt, der den Erlös aus dem Aluminium-Verkauf und eventuelle Überschüsse aus dem Verkauf von Waren aus den Ländern der "Dritten Welt" für das "Riksha-Projekt" zur Verfügung stellen will. Es handelt sich hier um Maßnahmen für den Verkehr ohne Umweltschäden, die von "Proshika" beschäftigungswirksam durchgeführt werden sollen.
Wie das "CEBA" in diesem Zusammenhang mitteilt, werde es in diesem Jahr - insbesondere wegen der Entwicklung in Bangladesch - keine Studienreise lippischer Jugendlicher in dieses Land geben, obwohl sich eine Gruppe in Lemgo regelmäßig mit dieser Region befasse. Die nächste Studienreise werde, falls es die Bedingungen dort zuließen, 1989 stattfinden. Die Vorbereitungen liefen bereits. Interessenten können sich beim "Friedensbüro" melden.
Weiterhin wird sich Lalit Mondal in Südasien mit dem Projekt "My People" aufhalten, das sich wesentlich mit Lepra-Rehabilitation, Alphabetisierung der Kinder und Erwachsenen und mit Umweltschutz beschäftigt. Es arbeitet hauptsächlich in und um Kalkutta.
Die Reise führt Mondal auch zu einem Projekt der integrierten Entwicklung in ländlichen und städtischen Gebieten West-Bengalens mit Sitz in Durgapur. Es ist eine Stadt, die ihre Entstehung und Entwicklung hauptsächlich der dortigen Stahl-Produktion verdankt. Sie gehört zu den größten stahlproduzierenden Städten Indiens. Weitere Ziele Mondals sind der Golf von Bengalen und Kathmandu.
wb@westfalen-blatt.de
|