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Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische , 18.06.2004 :

Stiftung fördert Treffen mit Palästinensern / Frangi und Wischnewski kommen zur Gründung

Gütersloh (NW/ost). Begegnungen von Deutschen und Palästinensern fördern - das ist das Ziel einer neuen Stiftung, die sich am Dienstag, 22. Juni, in Gütersloh gründet. Zum Festakt mit Übergabe der Stiftungsurkunde kommen der Generaldelegierte Palästinas in Deutschland, Abdallah Frangi, und der Bundes- und Staatsminister a. D., Hans-Jürgen Wischnewski ("Ben Wisch").

Zu den Gründern der neuen Stiftung zählen Lehrer der Anne-Frank-Gesamtschule, die seit 1998 Austausche mit deutschen und palästinensischen Jugendlichen organisiert. Beteiligt sind ferner der Verein ProjektFreundschaft Birzeit - Münster, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Harsewinkel und Privatleute aus Gütersloh.

Die neue, bundesweit einmalige Stiftung trägt den Namen "Begegnung. Stiftung Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk". Gunar Weykam, Vorstandsmitglied und Lehrer an der Anne-Frank-Schule, sagte gestern, dass Begegnungen zwischen jungen Deutschen und Palästinensern immer wichtiger würden. "Die palästinensischen Jugendlichen kennen kein anderes Leben als das unter der Besatzung, fremd im eigenen Lande", heißt es in einer Erklärung. Um ihrer zunehmenden Hoffnungslosigkeit und einer daraus resultierenden Gewaltbereitschaft zu entrinnen, sei es für sie wichtig, eine Zeitlang diesen Lebensbedigungen zu entkommen und durch zwischenmenschliche Begegnungen in Deutschland wieder Kraft und Zuversicht für eine bessere Zukunft zu schöpfen.

Die Anne-Frank-Schule unterhält seit 2002 eine offizielle Partnerschaft mit der ev.-luth. School of Hope in Ramallah. "Die bisherigen Begegnungen haben Jugendliche beider Seiten als große Bereicherung erlebt", sagte Weykam. Vom 10. bis 24. Juli werde erneut eine Klasse in Gütersloh zu Gast sein. Ziel der Stiftung sei es, solche deutsch-palästinensischen Treffen auf andere Schulen, Kirchengemeinden und Verbände auszuweiten und finanziell abzusichern. "Unser Anspruch ist es, bundesweit aktiv zu werden", sagte Weykam. Die Stiftung hoffe auf Zustiftungen und Spenden von Bürgern. Vorsitzende ist die Lehrerin Marita Kappler, zu den Gründungsmitgliedern gehören ferner Gunar Weykam, Pfarrer Martin Liebschwager (Harsewinkel) Ingrid Mohn, Gerd Mohn, Bärbel Deninger (Münster), der Lehrer Ludwig Stienen und der Palästinenser und Bertelsmann-Beschäftigte Bashar Shammout.


lok-red.guetersloh@neue-westfaelische.de

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