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Cable Street Beat Gütersloh ,
10.06.2004 :
Aktion gegen Neonazi "Musik"-Vertrieb
Spontan und vor Ort angemeldet gingen am 09.06. Biker und Bikerinnen, Cable Street Beat-Strictly antifascist Punks und Skins, Sozialistische Kultur Arbeit (SKA), Antifaschistisches Kreisplenum Gütersloh und viele antifaschistische Freundinnen und Freunde gegen den Neonazi Meinolf Schönborn vor. Dieser ist seit Jahren als bekennender Neonazi in Deutschland und darüber hinaus bekannt. Er war NPD-Funktionär, Generalsekretär der dann später verbotenen "Nationalistischen Front", rief in den Neunzigern zur Gründung militanter sogenannter "Nationaler Einsatz Kommandos" (NEK) auf und pflegte offenen Kontakt mit dem Nazi Bombenleger Naumann. Er wurde wegen politisch motivierter Körperverletzung und Meineid verurteilt, kam wegen Weiterführung der verbotenen NF für mehr als zwei Jahre ins Gefängnis. Wir haben es hier mit einem der bekanntesten und gefährlichsten Neonazis der Nachkriegsgeschichte zu tun. Noch heute tritt er überregional als Redner bei rechtsextremen Treffen auf.
Schönborn betreibt seit seiner Haftentlassung den rechtsextremen "Z-Versand", in dem er nicht nur "Rechtsrock" a`la "Landser", "Screwdriver", "No remorse", "Brutal Attack" verkauft, sondern auch nachgemachte "Wehrmachtsuniformen", Reprints von originalen NS-Plakaten, "Hitler Reden", Armbruste und ähnliche Widerlichkeiten anbietet.
Neben dem "Z-Versand" betreibt Schönborn den öffentlichen Laden "Meniha", in dem er ausschließlich Wiking, Kelten und Germanen Schmuck, Trinkhörner, unverfängliche T-Shirts und ähnliches verkauft.
Der Platz für "Meniha" ist nicht zufällig gewählt. Es ist die Brocker Mühle mitten auf dem platten Land im Kreis Gütersloh, gelegen an einem der größten Bikertreffs der Republik. Bis zu 5000 Bikerinnen und Biker treffen sich hier jeden Mittwoch. Gerade in der Bike-Szene ist Wiking und celtic Style traditionell angesagt, aber meist ohne politischen Inhalt.
Schönborn versucht an dieser Stelle das wachsende Interesse für Runen, Mittelalter etc. auszunutzen und zu Geld zu machen, gleichzeitig will er die Interessierten in die rechte Szene einbinden. So drückt er den Leuten auch Kataloge des offen rechten "Z-Versandes" in die Hand. Mit dem Profit von Meniha finanziert er dann die Hass-Propaganda des "Z-Versandes". Funktionieren tut das Ganze, weil die BikerInnen nicht wissen, wer dieser Kamerad ist. Das wollten Cable Street Beat und befreundete Gruppen ändern, was ihnen auch super gelang. Punkt 19.00 rauschten reichlich Mopeds, die mit "gegen Nazis" und CSB-Logos geschmückt waren, vor den Laden, ein Transparent mit Infos über Schönborn wurde entrollt, Reden gehalten und Musik gespielt, Flugblätter fanden reißenden Absatz. Nach Beendigung der Rede gab es reichlich Beifall der vielen Interessierten. Eine halbe Stunde später war der Spuk vorbei, und Herr Schönborn reichlich angepisst ...
Wer natürlich auch nicht begeistert war, war die politische Polizei, die nun nach Vorwänden sucht, diese perfekt und spontan durchgeführte Aktion im Nachhinein zu kriminalisieren.
Dies gab der "Staatsschutz" auch gegenüber WDR 2 bekannt, dem größten nordrhein-westfälischen Radiosender. "Die Aktion wird Folgen haben", so der Staatsschutz, "wir ermitteln" ....
Na, das hoffen wir doch sehr, dass die Aktion Folgen haben wird, wer immer daran auch beteiligt war ... Nämlich die Folge, dass Herr Schönborn den Laden schließen muss, der laut zuständiger Behörde noch nicht mal angemeldet ist. Das allerdings, wie soviel anderes über Neonazis, wusste der Staatsschutz wohl nicht. Woher auch. Er ist ja so heftig mit der Kriminalisierung von antifaschistischen Leutchen beschäftigt, dass er für die Nazis gar keine Zeit mehr findet ...Wir jedenfalls lassen uns weder das Punk, noch das Skin, noch das antifaschistisch sein verbieten.
Cable Street Beat-Strictly Antifascist
Sometimes Antisocial-always antifascist
Have fun-fight fascism! Cheers and OI!
info@cable-street-beat.de
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