Lippische Landes-Zeitung ,
08.06.2004 :
Die Erinnerungen wach halten / Stadtrundgang zur jüdischen Geschichte
Lage (ld). Bis weit in die Zeit des "Dritten Reiches" hinein gab es in Lage eine sehr lebendige und in das gesellschaftliche Leben integrierte jüdische Gemeinde. Nach dem Ende des Krieges gab es in der Stadt keine Juden mehr.
Der Arbeitskreis "Stadtgeschichte" im Lippischen Heimatbund hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an die damaligen jüdischen Mitbürger wach zu halten.
Dazu hat Gustav Glitt in Zusammenarbeit mit Pastor Martin Hankemeier einen Stadtrundgang erarbeitet, der die Stationen jüdischer Geschichte in Lage aufzeigt. Mitglieder des Arbeitskreises und interessierte Bürger nahmen kürzlich an der ersten Begehung teil.
Wohnstätten aufgesucht
Gustav Glitt begann seine Erläuterungen auf dem Parkplatz des City-Center, wo in einem angrenzenden Garten die erste Lagenser Synagoge stand. Weiter ging der Weg zu den Wohnstätten der Familien Vogelstein, Löwenthal, Strauss-von Quillfeld, Paradies, Werthauer, Bloch, Hammerschlag, Goldstein, Rathmann, Tannenbaum, Vorreuter, Rosenthal und Steinheim sowie Silberbach - Namen, die vielen älteren Mitbürgern noch in Erinnerung sein dürften. An die jüngere Synagoge mit der damals daneben gelegenen jüdischen Schule erinnert heute ein kleiner Gedenkstein in der Friedrichstraße
Da die meisten der Gebäude nicht mehr vorhanden sind, wird es zu diesem Rundgang in Zukunft eine Broschüre geben, in der neben der Geschichte der Familien auch die der Häuser zu finden sind. Gustav Glitt und Martin Hankemeier spickten diesen Rundgang mit einer Fülle von Informationen und Anekdoten und fanden damit ein sehr interessiertes und dankbares Publikum.
Lage@lz-online.de
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