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Schaumburger Zeitung , 03.06.2004 :

Überfall hat keinen politischen Hintergrund / Verdacht gegen Duo erhärtet sich nicht

Bückeburg (rc). Die Ermittlungsbehörden haben nach wie vor keine heiße Spur von dem Gangstertrio, das am Pfingstwochenende den Deutsch-Türkischen-Kulturverein an der Wallstraße überfallen und die zwölf Besucher unter der Androhung von Waffengewalt zur Herausgabe ihrer Wertgegenstände und des Bargeldes gezwungen hat. Wie der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Bückeburg, Klaus-Jochen Schmidt, auf Anfrage mitteilte, seien zwar unmittelbar nach dem Raub zwei mögliche Tatverdächtige verhört worden, der Verdacht habe sich aber nicht bestätigt.

Nach dem gesamten Vorgehen müsse aber davon ausgegangen werden, dass der Raub "sehr geplant und sehr gezielt" erfolgte. Auch wegen dieses Vorgehens wird ein politischer Hintergrund als ein mögliches Tatmotiv nicht in Erwägung gezogen: "Dafür haben wir keine Anhaltspunkte." Die Beute wird nach den Ermittlungen auf zirka 1000 Euro Bargeld sowie diverse Handys, Uhren und Schmuck beziffert. Bisher ist nicht klar, wieviel Geld sich in dem Tresor befand, den sich die Räuber unter Gewaltandrohung öffnen ließen.

Das Bedrohungs- und Gefahrenpotenzial wird von den Ermittlungsbehörden als "sehr hoch" eingeschätzt. Die drei Männer stürmten das Vereinsgebäude mit vorgehaltenen Pistolen, beziehungsweise einem Revolver. Außerdem waren sie mit Stahlruten, so genannten "Totschlägern" bewaffnet, mit denen sie die Anwesenden bedrohten. Am Tatort ließen sie ein schwarzes, 21 Zentimeter langes Klappmesser zurück.

Zwei der Männer waren maskiert, der dritte hatte sich ein Tuch vor das Gesicht gebunden. Hoffnungen, dennoch ein Phantombild erstellen zu können, zerschlugen sich. Der Zeuge konnte nur vage Angaben machen, die für den Zeichner des Landeskriminalamtes nicht ausreichten. Auch eine Täterbeschreibung liegt nicht vor, da sich die Aussagen widersprechen. "Wir haben derzeit keine weiteren Anhaltspunkte."


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