Die Glocke ,
02.06.2004 :
DAF-Mitgliederversammlung / Arbeit ist sehr komplex geworden
DAF-Mitgliederversammlung / Arbeit ist sehr komplex geworden
Sendenhorst (gl). Volles Haus bei der ersten Mitgliederversammlung des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises (DAF). Viele Freunde und fast alle Mitglieder waren gekommen, um mit ihren Stimmen die Vorsitzenden, Ingrid Demming und Theodor Lohölter, sowie die Schatzmeisterin Anja Groyen zu entlasten und danach auch in ihren Ämtern wiederzuwählen.Ingrid Demming berichtete über die vielfältige Arbeit des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises.
Die verschiedensten Probleme werden in den Beratungsstunden im Haus Siekmann angesprochen und oft auch schon vor Ort erledigt. Das Ausfüllen von Anträgen oder das Studium von amtlichen Bescheiden, Anmeldungen in Schule und Kindergarten, beim Arzt oder Rechtsanwalt gehören zu den Arbeiten sowie Vermittlung in Berufsbildungseinheiten oder Kontakte zum Babykorb oder zum SKF. Einen großen Teil der Arbeit nimmt die Hilfe bei den Asylverfahren ein. Inzwischen ist diese Arbeit sehr viel komplexer geworden, da die Asylbewerber in Sendenhorst aus vielen verschiedenen Ländern der Welt gekommen sind. Das bedeutet Einarbeitung in die unterschiedlichsten Probleme und immer wieder neue Sprachen. Darüber hinaus unterstützen die Mitglieder der Arbeitsgruppe des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises auch privat Menschen, die Hilfe brauchen. Dazu unterhält man Kontakte zu den verschiedensten Organisationen wie Pro Asyl, amnesty international, der UN oder dem UNHCR oder auch zu Botschaften und Konsulaten der Herkunftsländer. Flüchtlinge müssen oft auch gefahren werden, zum Beispiel zur Ausländerbehörde nach Warendorf, zu auswärtigen Ärzten oder zu "Horizonte", dem Second-Hand-Möbellager in Ennigerloh. Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit findet statt in Form von Informationen über die Situation in den Herkunftsländern und Informationen über die deutsche Asylpolitik.
Neben der Schularbeitenbetreuung für Grundschulkinder, gibt es auch privaten Unterricht für einzelne Schüler der höheren Klassen. Nähkursus und Vermittlung in einen Computerkurs standen genauso auf dem Programm wie das regelmäßige Café International und das Sommerfest. Die Beratung im Haus Siekmann und die Schularbeitenbetreuung wird von zwei Frauen mit "Minijobs" geleistet, alle anderen anfallenden Arbeiten werden ehrenamtlich erledigt. Neu ist seit einem Jahr die Zusammenarbeit im Internationalen Garten. Theodor Lohölter berichtete von den schwierigen Anfängen vor einem Jahr bis hin zur heutigen Kultivierung. Viel gemeinsame Arbeit war nötig. Die Absprachen über die Arbeit und die Diskussionen rund um den abendlichen Grill über "Gott und die Welt" müssen alle in deutscher Sprache geführt werden. Die Gruppe setzt sich aus Familien aus der Türkei, aus Sri Lanka, Tschetschenien, dem Irak und zwei deutschen Familien zusammen. Die Flüchtlinge haben hier die Möglichkeit im wahrsten Sinne des Wortes "Boden unter den Füßen" zu haben und "Wurzeln zu schlagen". Im Anschluss an die offizielle Sitzung gab.
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