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Lippische Landes-Zeitung , 26.05.2004 :

Auf jüdischen Spuren durch die Stadt / Gustav Glitt hat Rundgang erarbeitet

Lage (ld). Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Arbeitskreises Stadtgeschichte im Lippischen Heimatbund Lage ist die Erforschung der Geschichte der jüdischen Mitbürger. In einem Vortrag vor Mitgliedern und interessierten Gästen stellte Gustav Glitt dazu einen Stadtrundgang vor, der die Stationen jüdischen Lebens in Erinnerung halten soll.

Ähnliche Rundgänge gibt es bereits in Bad Salzuflen, Detmold und Lemgo. Auch in Lage sind noch einige Häuser und Einrichtungen vorhanden, die in Verbindung mit einer Broschüre an dieses Kapitel der Geschichte erinnern. Grundlage der Recherchen von Gustav Glitt waren Bücher von Pastor i. R. Martin Hankemeier "Zur Geschichte der Juden in Lage" und das Buch von Hugo Rosenthal "Lebenserinnerungen".

An den Anfang seiner Ausführungen stellte Gustav Glitt einen Abriss der jüdischen Geschichte. Nach der Vertreibung aller Juden aus Lippe im Jahre 1614 wurden 1697 wieder drei Familien in Lage registriert. Beendet wurde dieses Miteinander durch die Nazizeit, wobei sich viele ältere Lagenser sicher noch zum Beispiel an die Familien Rosenthal, Werthauer und Hammerschlag erinnern.

Der Rundgang umfasst 20 Stationen und beginnt an der ersten Synagoge in der Langen Straße. Er führt weiter an den noch vorhandenen Häusern jüdischer Mitbürger vorbei zum Ehrenmal an der Eichenallee. Ein zweiter Teil des Rundgangs beginnt am jüdischen Friedhof an der Flurstraße und endet am Paradiesschen Haus an der Heidenschen Straße. In der anschließenden Diskussion ging es überwiegend um die Frage, ob und wie man auf diese Stationen im Stadtgebiet aufmerksam machen soll.


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