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Lippische Landes-Zeitung , 05.12.2003 :

Vorstand vermutet politischen Hintergrund / Fechenbach-Stiftung: Entsetzen über Gedenksteinschändung

Detmold/Warburg. Die Felix-Fechenbach-Stiftung reagiert mit Bestürzung auf die Freveltat in Warburg-Rimbeck: Nach eigenen Worten "entsetzt" haben der Vorsitzende, Rainer Brinkmann, und der Sprecher des Beirates, Friedrich Brakemeier, die erneuten Angriffe auf den Gedenkstein für Felix Fechenbach aufgenommen.

Die an einem Findling befestigte Bronzeplatte wurde abgehebelt und entwendet. Ferner wurde ein vor der Gedenkstätte abgelegtes Blumengesteck verwüstet. Dies sei jetzt schon das vierte Mal innerhalb von drei Jahren, dass unbekannte Täter versucht hätten, die Gedenkstätte zu zerstören. "Vor drei Jahren haben wir einen neuen Stein aufgestellt, der widerstandsfähiger als der alte ist, und hatten damit die Hoffnung verbunden, dass nun keine Zerstörungen mehr vorgenommen werden könnten. Jetzt müssen die Täter mit professionellem Werkzeug vorgegangen sein", erläuterte Rainer Brinkmann. Die Polizei, die regelmäßig den Gedenkstein im Kleinenberger Wald an der B68 in der Nähe von Scherfede kontrolliert, hat den erneuten Anschlag entdeckt.

Vorstands- und Beiratsmitglieder der Stiftung haben sich zwischenzeitlich vor Ort das Ausmaß der Zerstörung angeschaut und waren entsetzt. Angesichts der Tatsache, dass sowohl das Denkmal, als auch die Hinweistafel des nach Fechenbach benannten Wanderweges Ziel der Angriffe waren, vermuten Brakemeier und Brinkmann einen politischen Hintergrund der Tat. "Offensichtlich sind es antisemitische oder neonazistische Kräfte, die diese Tat begangen haben. Nur mit sehr großen Werkzeugen war es möglich, die Tafel, die auf die Ermordung des Journalisten und Demokraten hinwies, zu zerstören", sagte Rainer Brinkmann gegenüber der LZ. Im Gegensatz zu der Tat vor drei Jahren, sei das Schild mit der Inschrift nun nicht mehr auffindbar und müsse durch ein neues ersetzt werden. Wann dies geschehe und ob die Fechenbach-Stiftung eine Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führt, ausschreiben werde, sei noch nicht entschieden, werde aber in Kürze im Vorstand beraten.


Detmold@lz-online.de

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