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Lippische Landes-Zeitung , 24.05.2004 :

Ausweis für Günay / Beck eingeschaltet

Detmold. Nach Angaben der Detmolder Bündnisgrünen haben die aserbeidschanischen Behördern der von der Abschiebung bedrohten Detmolder Schülerin Günay Muradova kurzfristig einen Personalausweis ausgestellt. Damit könne in nächster Zeit ein offizieller Reisepass ausgestellt werden.

Hintergrund ist, dass die Frau erst kürzlich volljährig wurde und daher bisher noch keine offiziellen Papiere hatte. Der Personalausweis sei damit die Voraussetzung, dass überhaupt erst ein Reisepass ausgestellt werden könne. Dies dauere aber etwa drei Wochen. "Schneller geht das in Deutschland auch nicht", meint der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat, Michael Brieden-Segler.

Mittlerweile habe sich in die Bemühungen um offizielle Dokumente für Günay Muradova auch die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Marie-Luise Beck, eingeschaltet, heißt es weiter. Ziel der Bemühungen sei es, durch das Ausstellen eines Reisepasses ein Bleiben bis zum Ende des Schuljahres und damit den Schulabschluss zu ermöglichen.

Da nun mit dem aserbeidschanischen Personalausweis die Voraussetzungen für die Erstellung eines Reisepasses vorlägen, gebe es keinen Grund mehr für die Abschiebung am Dienstag, ist Brieden-Segler überzeugt. Sie selbst habe aktiv mitgearbeitet. Die Voraussetzungen für eine Duldung seien damit erbracht.

Der Grüne fordert die Stadtverwaltung auf, nun unmittelbar auf die Abschiebung zu verzichten und Günay Moradova den Schulabschluss am Lepoldinum zu ermöglichen.


detmold@lz-online.de

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