Lippische Landes-Zeitung ,
22.05.2004 :
Demo-Zug nach Herford / Protest gegen drohende Abschiebung
Bad Salzuflen (Rei). Die Uhr tickt: Vermutlich in allernächster Zukunft steht die seit Jahren in Ahmsen lebende Familie Apresjan vor dem Nichts. Wenn kein Wunder geschieht, werden die Eltern mit ihren drei Kindern nach Armenien abgeschoben.
Damit will sich ein großer Freundeskreis der Familie allerdings nicht abfinden. Für kommenden Donnerstag, 27. Mai, ist eine Demonstration gegen die Abschiebung der Apresjans angemeldet. Die erwarteten rund 150 Teilnehmer - vorwiegend Jugendliche und junge Erwachsene - treffen sich mit Transparenten um 15 Uhr auf dem Salzhof, um anschließend über die Brüderstraße und Herforder Straße in die Nachbarstadt zum Alten Markt zu marschieren. Dort werden sie etwa gegen 17 Uhr eintreffen. Der Zug wird von der Polizei begleitet.
Ferner wollen acht Mitglieder des "Freundeskreises der Familie Apresjan" am Montag nach Berlin fahren, um vor dem Reichstag Bundestagsabgeordnete direkt auf das Schicksal der fünf Armenier anzusprechen.
Wie berichtet, ist der Asylantrag der Apresjans rechtskräftig vom Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (kurz "BAFl") abgelehnt worden. Im vergangenen Juli sollte die Familie, deren Nesthäkchen Kima (5) in Deutschland geboren wurde, bereits abgeschoben werden. Dieser Versuch scheiterte jedoch, da die Mutter auf dem Düsseldorfer Flughafen einen Schwächeanfall erlitt und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
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22./23.05.2004
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