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Lippische Landes-Zeitung , 22.03.1993 :

Heute um 18 Uhr Bürgerversammlung in Wüsten / Asylbewerberheim: keine Alternativen

Bad Salzuflen-Wüsten (Rei). Der Wunsch der Wüstener, einen anderen Standort für das geplante Übergangswohnheim für Asylbewerber zu finden (die LZ berichtete), scheint sich nicht zu erfüllen. Nach der ersten Ortsausschusssitzung zu diesem Thema vor zwei Wochen sollte die Verwaltung Alternativen zu dem geplanten Bau nahe der Grundschule prüfen.

Dies ist jetzt geschehen: Drei der vier im Rathaus zur Debatte stehenden anderen Standorte werden in einem Schreiben an die Ortsausschussmitglieder als ungeeignet bezeichnet. Sie seien keine Baugrundstücke.

Das vierte geprüfte Grundstück sei nicht im Besutz der Stadt und biete zudem keine Vorteile gegenüber dem bislang geplanten Platz an der Kirchheider Straße. Heute findet um 18 Uhr im Bürgerhaus eine weitere Ortsausschusssitzung zu dem Thema statt, am Mittwoch befasst sich der Rat der Stadt mit den Plänen.

Die vorgeschlagenen Parzellen "Lehbrink" und "Rauchschwalbe" sind für die Verwaltung keine Baugrundstücke, da sie als landwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen seien. Ebenso verhalte es sich mit dem Grundstück an der ev.-ref. Kirche Wüsten neben dem Friedhof Berkenstraße. Dieser Platz gelte zudem als Erweiterungsfläche für den städtischen Friedhof.

Ebenfalls laut Nutzungsplan landwirtschaftlich genutzte Fläche sei das Grundstück Wiensieker Weg 4. Dort steht ein älteres Wohnhaus, das von der Stadt für Aussiedler angemietet wurde. Das Grundstück Vlothoer Straße 8 ist laut Verwaltung nicht im Eigentum der Stadt und besitze zudem keinen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Standort an der Kirchheider Straße. Deshalb seien keine Verhandlungen mit den Eigentümern geführt worden.

Die Verwaltung errechnete, dass der vorgeschlagene Bau eines Wohnheimes für 70 statt für 100 Personen im Verhältnis 25 Prozent teurer kommen würde. Bei einem Vier-Familien-Haus (Gesamtkosten 1,35 Millionen Mark) müsste die Stadt etwa 20.000 Mark pro Bewohner berappen, bei einem Sechs-Familien-Haus (Preis 1,6 Millionen Mark) lägen die Kosten bei 16.000 Mark pro Bewohner.

Denkbar wäre laut Verwaltung eine Lösung als Sechs-Familien-Haus mit Wohnungsgrößen von 82 Quadratmetern (die ursprünglichen Pläne gehen von 115 Quadratmeter großen Wohnungen aus). Hier würde sich in der Übergangsheimnutzung die Zahl der Bewohner von 100 auf 70 Personen verringern.


Salzuflen@lz-online.de

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