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Lippische Landes-Zeitung ,
04.03.1993 :
SPD und FDP sind sich einig - CDU beantragte Aufschub der Entscheidung / Asylheime zeitgleich bauen
Bad Salzuflen (Rei). Die von der Verwaltung geplanten Asylbewerberheime in Ahmsen und Wüsten werden voraussichtlich zeitgleich gebaut. Dies schlugen gestern abend SPD und FDP im Hauptausschuss vor. Die endgültige Entscheidung fällt nun auf Antrag der CDU in der Ratssitzung am 24. März.
Weiterhin gegen den Standort Ahmsen sprach sich CDU-Ratsfrau Elfriede Stüwe-Kobusch im Ausschuss aus: "Unser Ortsteil wird bei den aufgenommenen Asylbewerbern weiter einsam an der Spitze stehen." Noch einen Schritt weiter als SPD und FDP wollen die Grünen gehen; deren Ratsmitglied Harald Kohls erklärte: "Wir halten die Standorte Ahmsen, Wüsten und Lockhausen für akzeptabel." Warum denn nicht gleich mit dem Bau von drei Häusern beginnen? fragte Kohls: "Wir brauchen sie sowieso."
Asylbewerber sollen umziehen
SPD-Fraktionschef Elmar Doskotz verteidigte den Standort Ahmsen: "65 Asylbewerber dort wohnen in Häusern, die 1994 für die neue B 239 abgerissen werden." Diese Asylbewerber würden in das neue Heim im Schmalen Weg umziehen: "Dort sollte die Verwaltung dann möglichst Familien einquartieren, um Konflikte zu vermeiden."
Ingrid Tennie (FDP) forderte, die durch den Umzug frei werdenden Unterkünfte in Ahmsen nicht mit anderen Asylbewerbern zu belegen. Die CDU bat vor der Abstimmung um eine kurze Beratungspause und beantragte anschließend die Vertagung. Fraktionsvorsitzender George Zeich: "Brauchen wir wirklich zwei Häuser mit Platz für je 100 Personen, oder können wir kleinere Einheiten bauen oder vielleicht die größeren Häuser nur zu 80 Prozent auslasten?" Dies soll die Verwaltung jetzt prüfen.
Keine neue Kunde gibt es von der Landesregierung über einen möglichen Zuzugsstopp für Asylbewerber. Sozialdezernent Dr. Wolfgang Honsdorf hatte auf eine für den 2. März vorgesehene Kabinettssitzung gehofft (die LZ berichtete). "Wir haben aber nichts erfahren können", so Honsdorf gestern. Möglicherweise habe nicht das Kabinett, sondern nur ein Ausschuss getagt. Heute will die Stadtverwaltung die Drähte nach Düsseldorf wieder glühen lassen.
Salzuflen@lz-online.de
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