Deutsche Presse-Agentur ,
03.02.2002 :
1.700 Rechtsextreme und 8.000 Gegendemonstranten in Bielefeld
Bielefeld (dpa). Mehr als 8.000 Menschen haben am Samstag friedlich gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD in Bielefeld demonstriert. Der DGB als Veranstalter des Sternmarsches sprach sogar von bis zu 10.000 Gegendemonstranten. Im Osten Bielefelds hatten sich laut Polizei bis zu 1.700 Rechtsextreme zum Protest gegen die derzeit in der Stadt gezeigte Wehrmachtsausstellung versammelt.
Die Polizei nahm insgesamt neun Demonstranten auf beiden Seiten fest. Insgesamt seien 20 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Zu größeren Zwischenfällen kam es jedoch nicht, sagte Polizeipräsident Erwin Südfeld am Samstagabend, nachdem sich beide Demonstrationen friedlich aufgelöst hatten.
Neben Mitgliedern der NPD, deren Landesverband den Aufmarsch veranstaltet hatte, waren laut Polizei mehrere so genannte freie Kameradschaften aus dem Bundesgebiet vertreten. Mehr als 2.000 Polizei- und Bundesgrenzschutzbeamte aus ganz Nordrhein-Westfalen schirmten die beiden Lager voneinander ab.
NRW-Innenminister Fritz Behrens (SPD) wertete den NPD-Aufmarsch in Bielefeld als deutliches Signal dafür, wie wichtig die konsequente Fortführung des Verbotsverfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht sei. "Wenn wir gewalttätige Auseinandersetzungen auf der Straße und gefährliche Einsätze für Polizisten verhindern wollen, brauchen wir das NPD-Verbot", sagte er.
presse@hbg.dpa.de
|