Höxtersche Zeitung / Westfalen-Blatt ,
24.05.2008 :
Von Neonazis bis Abschiebung / Ausstellung "Labyrinth Fluchtweg" macht Station am Berufskolleg Höxter
Höxter (pam). Pöbelnde, glatzköpfige Neonazis, undurchschaubare Asylanträge, eine dreckige, kleine Abschiebezelle. Die Schüler des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung in Höxter haben miterlebt, was Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Deutschland durchmachen.
Der Großraum-Truck mit der Ausstellung "Labyrinth Fluchtweg" hat auch in Höxter Halt gemacht. Die Themen Asyl und politische Verfolgung werden in diesem "Labyrinth" dargestellt. Besonders die interaktive Gestaltung der Ausstellung beeindruckte die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs.
"Wir haben die Ausstellung in den Kreis Höxter geholt, um Schüler für die Integrationsarbeit zu sensibilisieren", erklärte Ibrahim Aslan von der Caritas Paderborn. "Wir wollen ein freundschaftliches Miteinander erreichen", fügte er hinzu. Im Kreis Höxter leben etwa 20.000 Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Ausstellung führt die Schüler durch sieben Stationen von der Flucht über die Grenze bis hin zur Anhörung und Abschiebung. Aus den Kopfhörern eines MP3-Players schallen die Stimmen der Flüchtlinge Laila, Jamal und Mohamed, die von ihren Erlebnissen berichten. Solch eine Ausstellung mache deutlich, unter welch schweren Bedingungen die Flüchtlinge nach Deutschland kämen, fügte Franz Josef Thöne, Vorsitzender des Caritasverbandes im Kreis Höxter hinzu.
Die Schüler des Berufskollegs hatten das Thema zuvor im Unterricht mit ihrem Lehrer Frank Oliver Klute aufgearbeitet. Dennoch barg die Ausstellung Überraschungen. "Das ist wirklich sehr realistisch dargestellt", sagte Robin Onkelbach, 18. "Die Ausstellung liefert auf jedem Fall einen starken Denkanstoß."
24./25.05.2008
hoexter@westfalen-blatt.de
|