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Antifa AG Universität Bielefeld , 09.04.2004 :

Vergangenheitspolitik und Verklärung: Die Kolonialdenkmäler des Walter von Ruckteschell / Vortrag & Diskussion: Dienstag, 20. April 2004, 18.00 Uhr - Universität Bielefeld, Hörsaal H2

Im September 2003 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Hamburg eine Denkmalsanlage, der sogenannte "Tanzania-Park" eröffnet. Die Eröffnung wurde von öffentlichen Protesten begleitet, die sich gegen die Präsentation von Kolonial- und Militärdenkmälern aus der NS-Zeit im "Tanzania-Park" richteten.

Im Mittelpunkt der Denkmalsanlage stehen die "Askari-Reliefs", die Walter von Ruckteschell 1938 für Hitlers Wehrmacht geschaffen hatte. Nach dem Willen der nationalsozialistischen Machthaber sollten sie die kolonialen "Schutztruppen" verherrlichen, die im Ersten Weltkrieg unter dem Kommando des General von Lettow-Vorbeck in Ostafrika gekämpft hatten. Ruckteschell selbst hatte als Adjutant des Generals an den Kämpfen teilgenommen.

Der Vortrag beleuchtet die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der "Askari-Reliefs" und weiterer Kolonialdenkmäler, die Walter von Ruckteschell während der NS-Zeit schuf. Wie groß war die Nähe der Kolonialmilitärs Lettow-Vorbeck und Ruckteschell zum NS-Regime? Wie ist es möglich, dass heute Kolonialdenkmäler aus der NS-Zeit wieder aufgerichtet werden, um für deutsch-afrikanische "Völkerverständigung" zu werben?

Der Referent, Heiko Möhle, war von 1999 bis Ende 2003 Koordinator des Sonderforschungsbereichs "Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften" an der Universität Hamburg.

- Eine Veranstaltung der Antifa AG mit Unterstützung des AStA Uni Bielefeld -


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