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Neue Westfälische , 08.04.2004 :

Marineunfall: Vorwürfe gegen Vizeadmiral

Bonn/Blomberg (spar). Nun beschäftigt der Fall Scheffelmeier auch die Bonner Staatsanwaltschaft: Zwei Jahre nach dem Tod des Blombergers Samuel Scheffelmeier (21), der bei einem NATO-Manöver in der Ostsee ertrank, liegt eine Strafanzeige gegen den Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Lutz Feldt, vor.

Ihm wird Missbrauch von Befehlsgewalt sowie Verletzung von Dienst- und Privatgeheimnissen vorgeworfen. Erstattet wurde die Anzeige von Carsten Grau, Anwalt des Kommandanten der Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern". Dem Kommandanten wird vom Vater des ertrunkenen Soldaten, Wolfgang Scheffelmeier aus Blomberg, unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Die zuständige Staatsanwaltschaft möchte das Verfahren jedoch gegen die Zahlung einer Geldbuße von 2.400 Euro einstellen.

Im Zuge des Verfahrens hatte es massive Kritik an der Rettungs-Ausrüstung der Fregatte gegeben. In einem Tagesbefehl an alle Kommandeure, der dieser Zeitung vorliegt, hatte Vizeadmiral Feldt die Kritik an den Rettungsmitteln des Schiffes jedoch zurück gewiesen. Verteidiger Carsten Grau befürchtet, dies habe Auswirkungen auf die Aussagen von Marineangehörigen im laufenden Verfahren. Außerdem habe Feldt über vertrauliche Details aus einer nicht öffentlichen Sitzung des Oberlandesgerichts berichtet und damit Dienstgeheimnisse verletzt, meint Grau.


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