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meOme AG , 02.04.2004 :

Ausländer als "Tumor" bezeichnet / Die ausländerfeindliche Rede eines CDU-Ortsvereinschefs hat nicht nur innerhalb der Partei Empörung hervorgerufen und politischen Wirbel verursacht / Rechtsradikale Tendenzen innerhalb der CDU?

Jürgen Bregulla, CDU-Vorsitzender von Pohle (Niedersachsen), hatte auf einer Veranstaltung am 26. März die Zunahme des Ausländeranteils als "Tumor" bezeichnet, "der die Gesundheit unserer Gesellschaft bedroht". Es gelte, "den politischen Chirurgen zu finden, der diesen Tumor wegoperiert".

Wie die "Neue Presse" aus Hannover berichtet, fand der Zwischenfall in Anwesenheit des CDU-Landtagsabgeordneten Joachim Runkel statt. Der musste zu Vorwürfen, warum er in Bregullas Rede nicht eingegriffen habe, Stellung beziehen und rechtfertigte sich mit den Worten, er habe Bregullas "Referat nur mit halbem Ohr gehört. Ich habe noch gedacht, mein Gott, habe es dann aber auf sich beruhen lassen. Ich war nur Gast." Er distanziere sich "in aller Schärfe".

Unterdessen wertete Grünen-Landeschefin Brigitte Pothmer die Rede als "schlimmsten nationalsozialistischen Sprachgebrauch". Es sei "empörend, dass da ein Landtagsabgeordneter nicht widerspricht". Auch der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Schaumburg, Ex-Innenminister Heiner Bartling, nannte Runkels Verhalten einen "politischen Skandal".

Die Rede sei "menschenverachtend" gewesen. "Ich hoffe, dass die CDU sich dazu durchringt, sich von Herrn Bregulla zu trennen", sagte Bartling.


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