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Schweriner Volkszeitung , 08.03.2004 :

Rätselhafter Tod von zwei Männern / "Ofenmord-Prozess" geht zu Ende / Angeklagte brachten Prostituierte um

Bremen (dpa). Im Prozess um den rätselhaften Tod eines Bremer Kaufmanns und eines nepalesischen Asylbewerbers ist jetzt vor dem Landgericht Bremen ein Ende in Sicht. Nach 45 Verhandlungstagen müssen die Richter nun Licht in das dunkle Wirrwarr der sich zum Teil widersprechenden Aussagen bringen. Heute halten Staatsanwaltschaft und Nebenklage ihre Plädoyers. Angeklagt sind der bereits im so genannten Rostocker Ofenmord-Prozess zu lebenslanger Haft verurteilte 32 Jahre alte Täter und sein 33 Jahre alter Helfer. Dieser war zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden gebürtigen Bremern vor, im Dezember 1995 einen nepalesischen Asylbewerber aus Eifersucht und Fremdenhass erwürgt zu haben. Wer den jungen Asylbewerber letztlich umgebracht hat, ist eine der schwierigsten Fragen für das Gericht. Fest steht, dass beide Angeklagte in der Nacht auf den 19. Dezember 1995 mit dem Opfer eine Autofahrt in Westfalen unternommen hatten.

Das Motiv für den Mord an dem Bremer Kaufmann soll Geldgier gewesen sein. Das Opfer war im März 1996 mit zwei Kopfschüssen auf einem Parkplatz in Bremen gefunden worden. Es hatte kurz vor seinem Tod eine Lebensversicherung über 1,2 Millionen Euro abgeschlossen. Begünstigter war der heute 32 Jahre alte Angeklagte. Seit Prozessbeginn hatten sich die Angeklagten gegenseitig beschuldigt.

Im Rostocker Prozess war der 32-Jährige als Kopf des Duos verurteilt worden. Zusammen mit seinem Mitangeklagten hatte er 2001 eine Prostituierte in einer Ferienhaussiedlung im Kreis Güstrow ermordet. Später hatten beide versucht, die Leiche der jungen Frau in einem eigens angefertigten Ofen zu verbrennen.




Anmerkung von www.hiergeblieben.de: Artikel über Till-Hauke Heldt.


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