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Schaumburger Zeitung ,
05.04.2004 :
"Das Lernen der Sprache ist der erste Schritt zur Integration" / Initiative "Alle unter einem Dach" lädt 13 Nationen zum Frühstücken
Bückeburg (mab). "Alle unter einem Dach" zu einem geselligen Frühstück in der Begegnungsstätte zu versammeln hat die gleichnamige Bückeburger Initiative gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz in die Hand genommen. Menschen aus 13 Nationen, die von der Initative gefördert an der Volkshochschule Deutsch lernen, nahmen an liebevoll gedeckten Tischen Platz.
Die Zuwanderer stammen aus einer Vielzahl von Ländern: Vom Sudan, der Türkei, über Pakistan, Kenia, Bangladesh, Thailand bis hin zum Iran, aus allen möglichen Ecken der Welt hat es sie nach Bückeburg und in die umliegende Region verschlagen. Das bedeutet für alle einen kompletten Neuanfang, zu dem auch die Konfrontation mit einer völlig fremden neuen Sprache gehört. Da Deutsch keine leicht erlernbare Sprache ist, ist es für die meisten nötig, es unter Anleitung in einem Sprachkurs zu versuchen.
Oft fehlen allerdings die finanziellen Mittel. Hier wird die im Jahr 2000 ins Leben gerufene Initiative „Alle unter einem Dach" aktiv: Seit Herbst 2001 fördert sie hauptsächlich junge Frauen, die über kein eigenes Einkommen verfügen, in ihrem Bestreben die neue Sprache in Kursen zu erlernen. Denn, so hat es die Initiative formuliert: "Das Erlernen der deutschen Sprache ist der erste, aber auch wichtigste Schritt für eine gezielte Intergration in das Bückeburger Stadtleben." Dank einiger Überschüsse, die bei kulturellen Veranstaltungen der Initiative übriggeblieben sind, können Irmgard Klingst, die bei der Sprachkursvermittlung die organisatorische Arbeit in die Hand nimmt, und ihre Mitstreiter drei Viertel der Kursgebühren übernehmen.
Derzeit fördern sie auf diese Weise 35 Zuwanderer. Dank eines Geldpreises, den "Alle unter einem Dach" 2001 beim Bundeswettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz" gewann, ging die Förderung im Herbst 2003 bereits in die fünfte Runde. Dass ihre Arbeit und Mühen gerne angenommen werden, zeigt die rege Beteiligung am jetzigen Frühstückstreffen, das bisher dritte Zusammentreffen dieser Art. Da viele Zuwanderer in ähnlichen Situationen stecken, bot das Frühstück eine gute Gelegenheit zum Austausch, zum Vertiefen von Bekanntschaften und natürlich zum Deutsch sprechen üben.
sz@schaumburger-zeitung.de
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