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Die Glocke , 31.03.2004 :

Ostpreußen / Wandel von der Erlebnis- zur Bekenntnisgeneration

Kreis Gütersloh (wk). Der Landsmannschaft der Ostpreußen ist es gelungen, den Wandel von der Erlebnis- zur Bekenntnisgeneration nahtlos zu vollziehen, ohne dabei die kulturelle Identität zu verlieren. So setzt sich der geschäftsführende Vorstand fast ausschließlich aus jungen Leuten zusammen, die das "Land der dunklen Wälder" nur aus den Erzählungen der Eltern und Großeltern oder aus Büchern kennen, darunter Vorsitzender Eckard Jagalla (43), der im Ehrenamt für zwei weitere Jahre bestätigt wurde.

In der Jahreshauptversammlung, die im Brauhaus tagte, fiel ferner die politische Zurückhaltung auf. Kein Wort der Kritik wurde gesprochen, das im Entferntesten als Revanchismus ausgelegt werden könnte. "Wir leben in Europa", stellte Jagalla fest und verwies auf die Charta der Vertriebenen, in der bereits 1950 den Verzicht auf Rache und Vergeltung bekräftigt und die Vision eines geeinten Europa artikuliert wurde. Statt dessen wurden die kulturellen Leistungen deutlich, die bei den Gütersloher Ostpreußen gepflegt werden. So intonierte das Mundharmonikaorchester Frühlingslieder. Bruno Wendig, 1982 Gründer und seit dieser Zeit Dirigent dieses bundesweit einmaligen Klangkörpers, vollendete soeben seinen 90. Geburtstag. Er will noch bis 2007 durchhalten, wenn die Instrumentalisten ihr Silberjubiläum feiern. Mehr als doppelt so alt ist der Ostpreußische Singkreis, den Ursula Witt leitet und der ebenfalls die Versammlung musikalisch begleitete.

Nach den Berichten der Ressortleiter, dem Report des Schatzmeisters Paul Herrmann, dem Votum der Revisoren Peter Welki und Elisabeth Wojszkun wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Nach den Wahlen setzt sich das Gremium wie folgt zusammen: Vorsitzender Eckard Jagalla, Vize Marlene von Oppenkowski (37), Schriftführerin Marianne Bartnik, Schatzmeister Paul Hermann, Stellvertreter Reinhard Kuhn, Kulturwartin Ursula Witt, Beisitzer Herta Kriszun, Renate Thamm, Willy Kringel und Bruno Wendig. Ferner benannte die Versammlung zehn Betreuer für die 155 Familien, die der Landsmannschaft angehören. Neue Revisoren sind Peter Wendig und Georg Szepansky.


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