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Lippische Landes-Zeitung , 19.01.2008 :

"Hoffnung mit Elend bezahlen" / Unterstützer kritisieren Stadt

Detmold-Pivitsheide. Die Söhne dürfen bleiben, wenn die Eltern ausreisen - das ist die Entscheidung der Stadt zur im Kirchenasysl lebenden Familie Safojan aus Armenien. Der Unterstützerkreis kritisiert: "Eltern und Kinder werden gegeneinander ausgespielt."

"Es ist sehr zu bedauern, dass die Stadt sich derzeit zu keiner humanitären Lösung für die Familie in der Lage sieht", so Pastor Dieter Bökemeier, Flüchtlingsbeauftragter der Lippischen Landeskirche, in einer Pressemitteilung. "Zwar ist es positiv, dass zum ersten Mal die Gründe für ein Hierbleiben der beiden Söhne anerkannt worden sind. Wenn aber zuvor von den Eltern eine vermeintlich freiwillige Ausreise verlangt wird, dann spielt dies Eltern und Söhne gegeneinander aus."

Pastor Gerhard Fritzemeier ergänzt: "Ich weiß absolut nicht, wie die Eltern sich entscheiden werden: Eine Hoffnung für ihre Söhne müssten sie nach persönlichem Bekunden mit eigener Not, Elend und möglicher Verfolgung in Armenien bezahlen. Die Überlegungen, die der Familie jetzt abverlangt werden, sind ungeheuerlich."

19./20.01.2008
detmold@lz-online.de

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