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Mindener Tageblatt ,
26.03.2004 :
Reimler als Vorsitzenden im Amt bestätigt / Ehrennadeln an treue Mitglieder des Bundes der Vertriebenen verliehen / Medien werden aufmerksamer
Hille-Hartum (mt). Wahlen und Ehrungen standen bei der Jahreshauptversammung des Bundes der Vertriebenen, Ortsgruppe Hartum- Nordhemmern- Holzhausen auf der Tagesordnung.
In seiner Begrüßungsansprache fand Vorsitzender Klaus Reimler neben lobenden Worten für die Aktivitäten und das Engagement der Ortsgruppenmitglieder innerhalb der Gemeinde - rund 20 Prozent der Hiller Bevölkerung seien Vertriebene - auch kritische Worte zur Einstellung mancher Vertriebener. "Im Lande der Bundesrepublik hat jeder Deutsche hat eine Heimat, und sei es eine Verlorene", zitierte er aus einem Pressebericht. "Unsere Präsenz wird oft unterschätzt und nicht gleichrangig mit anderen Beteiligten des Krieges gestellt." Die Medien würden aber aufmerksamer auf die Heimatgebiete der Vertriebenen, denn die Berichterstattung werde neutraler und trage zu einem konstruktiven Dialog der Völkern bei.
Der Bund der Vertriebenen, betonte Reimler, unterstütze ein Zentrum gegen Vertreibung in Berlin, welches die Geschichte der Vertreibung und die Veränderung Deutschlands durch die Integration der Vertreibenen dokumentieren und neuen weltweiten Vertreibungen entgegenwirken solle. Der Standort sei allerdings noch umstritten, berichtete Klaus Reimler weiter. Sein Dank ging in diesem Zusammenhang an die Gemeinde Hille, die sich als einzige Gemeinde im Kreis Minden-Lübbecke vor zwei Jahren an der Entstehung des Zentrums mit einem Groschen pro Bürger beteiligt habe.
Auszeichnung für Lisa Krudup
Auf dem Programm standen an diesem Abend auch Wahlen. Als Vorsitzender wurde Klaus Reimler in seinem Amt bestätigt, als zweite Vorsitzende agiert weiterhin Lisa Krudup. Walter Utpatel wurde zum Kassenwart gewählt, Wolfgang Marschall zum Schriftführer sowie Ingrid Wrobel und Manfred Jodeit zu Kassenprüfern.
Für besondere Verdienste wurden Ingrid Wrobel, Frieda Schossau, Katharina Marschall, Luise Aurich, Waltraud Staudt, Richard Kulike, Gerhard Schneider, Ewald Klopholz, Georg Klopholz, Horst Schmidt, Manfred Ensslen, Werner Bredemeier, Erich Czech, Johann Stierl, Karl Tischler und Horst Kiwert mit Urkunden vom Landesverband des Bundes der Vertriebenen ausgezeichnet.
Eine besondere Auszeichnung wurde Lisa Krudup für ihre langjährige Vorstandsarbeit zuteil. Sie konnte aus den Händen Klaus Reimlers die silberne Ehrennadel des Bundes der Vertriebenen und eine Ehrenurkunde entgegennehmen.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Herbert Becker, Herbert Riechmann und Willi Obersundermeier, die mit bekannten Liedern aus der Heimat für Stimmung sorgten und zum Mitsingen einluden. Werner Arnold ließ es sich nicht nehmen, mit Ironie und lustigen Worten in ostpreußischer Mundart über Mamachen, Papachen und Majellen zu erzählen und die Gäste mit einer Geschichte über eine stetig wachsende Familie und Adebars abgelaufene Beine zum Schmunzeln zu bringen.
mt@mt-online.de
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