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Die Glocke , 26.03.2004 :

Panzergrenadiere beobachten Entwicklung im Kosovo / Welle der Gewalt schockt Soldaten

Ahlen (rad). "Es ist erschreckend: Vor wenigen Monaten waren wir noch da, jetzt sehen wir solche Bilder", klingt Oberleutnant Martin Kofoth geschockt. Entsetzt von der Welle der Gewalt, die in den letzten Tagen über das Kosovo hinweg gezogen ist, wo der S 1- und Presse-Offizier des Panzergrenadierbataillons 192 noch im Sommer vergangenen Jahres mit seinen Kameraden Dienst getan hat.

Friedenssicherung im Rahmen eines KFOR-Einsatzes

Und in Prizren, dort wo jetzt die Gewalt erneut ausbrach, war das dritte Einsatzbataillon des deutschen KFOR-Kontingentes und damit die Soldaten aus der Ahlener Westfalenkaserne stationiert. Der Bischofssitz von Prizren ist zerstört, ebenso der "observation point eye" (zu deutsch: Beobachtungspunkt "Auge")", weiß Kofoth zu berichten. Er bot den Soldaten einen ausgezeichneten Blick über die gesamte Stadt. "Auch das Erzengelkloster, wo ebenfalls Leute von uns lagen, ist platt, vom Erdboden verschwunden", hat Oberleutnant Kofoth in einer Nachrichtensendung sehen können.

Die Panzergrenadiere verfolgen die Entwicklung im Kosovo sehr aufmerksam. Noch hat sie keine Auswirkung auf das Ahlener Bataillon. Marschbefehle für einzelne Spezialisten oder größere Gruppen von Soldaten habe es bislang noch nicht gegeben, gibt der Presseoffizier der 192er Auskunft. Das dies noch passiert, mag er nicht ausschließen. "Es könnte sein, dass auf Soldaten zurückgegriffen wird, die aktuelle Ortskenntnisse haben." Und die haben die Ahlener Soldaten nach ihrem sechsmonatigen Einsatz im Kosovo natürlich.


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