Lippische Landes-Zeitung ,
07.01.1993 :
Gemeinde will in Talle rund 60 Neuankömmlinge unterbringen - Monatag Informationsveranstaltung der Dorfgemeinschaft / "Bergkrug" bald Unterkunft für Aussiedler und Asylanten
Kalletal-Talle (be). Nachdem die Gemeinde Kalletal die ehemalige Gaststätte "Bergkrug" Anfang Dezember käuflich erworben hat, sollen dort in Kürze Aussiedler und Asylanten einziehen. Zuvor sind, wie Gemeindedirektor Klaus Fritzemeier gestern im Gespräch mit der LZ erklärte, allerdings einige Umbauarbeiten erforderlich. Es sei, so der Verwaltungschef, daran gedacht, in dem ortsbildprägenden Gebäude etwa 60 Asylbewerber und Aussiedler unterzubringen. "Im Kalletal wollen wir möglichst auf die Aufstellung von Containern oder die Inanspruchnahme von Turnhallen oder sonstigen öffentlichen Gebäuden für diese Zwecke verzichten", sagte Fritzemeier.
Im Vorfeld Gespräche mit Vereinen
Wie viele Menschen das Kalletal nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes noch aufnehmen muss, vermochte der Gemeindedirektor derzeit nicht zu sagen. Zahlen werden den Taller Bürgern bei der von der Dorfgemeinschaft unter Vorsitz von Dieter Hartwig einberufenen Versammlung am nächsten Montag, 11. Januar, um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus mitgeteilt. Wie sich die Verwaltung die Nutzung des ehemaligen "Bergcafés" vorstellt, wird dann den Anwesenden im einzelnen erläutert. Die Dorfgemeinschaft plant schon jetzt Gespräche mit den Vorständen von Vereinen und Verbänden, um zu überlegen, wie die zu erwartenden Neuankömmlinge in das Dorfleben mit einbezogen werden können.
Ungewiß, wann die ersten kommen
Für den Kauf und den Umbau der früheren Gaststätte erhofft sich die Gemeinde Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen. Entsprechende Förderanträge wurden bereits gestellt. "Noch ungewiss ist, wann die ersten Asylbewerber und Aussiedler in das renovierte Gebäude können, steht noch nicht einmal fest, wieviel denn jetzt genau kommen werden", fuhr Fritzemeier fort. Es werde auch noch geprüft, welche ethnischen Gruppen dort zusammen untergebracht werden könnten. Mögliche Konflikte gelte es schon im Vorfeld auszuräumen.
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