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Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische , 13.03.2004 :

"Wollten der Stadt etwas zurückgeben" / Rietberg: Asylbewerber kritisieren Flüchtlingsrat

Kreis Gütersloh/Rietberg (nw). "Entgegen anderen Behauptungen haben die Asylbewerber während der Karnevalsumzüge freiwilligen Dienst getan", betonte am Freitag Rietbergs Beigeordneter Dieter Nowak. Öffentliche Äußerungen des Flüchtlingsrates, nach denen die zwei Afrikaner und ein Iraker zum Aufsammeln von Flaschen und Scherben gezwungen worden sind (vgl. NW von Donnerstag), seien völlig haltlos.

"Da wird der Ausdruck zwangsverpflichtet benutzt, das ist vollkommen falsch. Im Gegenteil, die Herren haben sich selbst vorab in Gesprächen mit dem zuständigen Mitarbeiter der Verwaltung, Jürgen Berger, angeboten, an diesem Einsatz teilzunehmen", so Nowak.

Der Stadtverwaltung liegen inzwischen schriftliche Stellungnahmen der Asylbewerber vor. Darin heißt es, der Flüchtlingsrat habe "Unwahrheiten zur Presse gegeben. Wir haben die Arbeit an Karneval getan, weil wir es wollten und nicht weil wir gedrängt wurden".

Einer von ihnen erklärte deutlich: "Ich denke, ich sollte hier in Rietberg soziale Arbeit machen für die Stadt wegen der sozialen Unterstützung, die ich bekomme. Wenn es nicht diese Stadt gäbe, die uns akzeptiert, dann würden wir nicht mehr existieren." Im übrigen hätten sie sich keineswegs "geschämt vor den vielen Leuten".

Der Beigeordnete würdigte das Engagement der Asylbewerber: "Sie leisten gerade während des Umzuges einen wichtigen Beitrag für alle Zugzuschauer und aktiven Teilnehmer. Sie sammeln sofort noch während der Umzüge Scherben und Flaschen auf und helfen so mit, dass sich die Verletzungsgefahr insbesondere für Kinder beim Aufsammeln der Bonbons verringert."

Wie Nowak weiter berichtete, wurde den drei Helfern am gestrigen Freitag von der Grafschaftler Karnevalsgesellschaft ein Honorar von je 70 Euro für ihre Tätigkeit ausgezahlt. Die Empfänger hätten aber zugleich betont: "Wir machen das bestimmt nicht wegen des Geldes, sondern wollen der Stadt, die uns aufgenommen hat, auch was zurückgeben."

13./14.03.2004
lok-red.guetersloh@neue-westfaelische.de

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