www.hiergeblieben.de

Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische , 21.08.2003 :

Abschiebung in letzter Minute ausgesetzt / Familie Asani darf vorläufig in Werther bleiben / Unsicherheit bleibt

Von Jens Sommerkamp

Werther. Aufatmen bei Familie Asani: Der Kreis Gütersloh musste die Abschiebung der Kosovo-Albaner aus Werther kurzfristig verschieben, weil in ihrer früheren Heimatstadt Mitrovica Unruhen herrschen.

"Die Ausreisepflicht besteht allerdings nach wie vor", betont Wolfgang Westhoff, Leiter der Ausländerbehörde des Kreises.

Gestern Nachmittag um 15 Uhr erreichte die erlösende Nachricht die Familie: Die UN-Verwaltung in Kosovo nimmt derzeit keine Zwangsrückkehrer nach Mitrovica auf, weil die Lage zu unsicher ist. Damit steht Familie Asani nicht mehr unter Zeitdruck, doch die Unsicherheit über ihre Zukunft bleibt, denn auf Dauer in Werther leben darf die Familie nach wie vor nicht. "Wir werden uns nun um ein dauerhaftes Bleiberecht für die Familie bemühen", sagte Bruno Hartmann von der Stadtratsfraktion der Grünen. Auch die Stadtverwaltung will sich für die Familie einsetzen.

Freunde und Bekannte hatten sich schon um Kirchenasyl bemüht, blieben allerdings erfolglos. Nach den gestrigen Presseberichten hatten mehrere Bürger beim Kreis Gütersloh gegen die Abschiebung protestiert, doch damit habe die Verschiebung nichts zu tun, versicherte die Behörde. Ob und wann ein neuer Abschiebungstermin ansteht, mochte die Kreisverwaltung noch nicht sagen: "Das wäre reine Spekulation", sagte der Leiter der Ausländerbehörde.


lok-red.guetersloh@neue-westfaelische.de

zurück