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Die Glocke , 17.02.2004 :

Lesung mit Walter Tillmann / Über das Leben der jüdischen Gemeinde

Ennigerloh (gl). "Ausgegrenzt - anerkannt - ausgelöscht." So lautet der Titel der Autorenlesung mit Walter Tillmann am Mittwoch, 3. März, 19 Uhr, in der Alten Brennerei in Ennigerloh.

Auf der Grundlage historischer Quellen entsteht ein anschauliches Bild vom Leben der kleinen jüdischen Gemeinde in Oelde, zu der auch die in Ennigerloh lebenden Juden gehörten. Die Gemeinde existierte mindestens 275 Jahre und verfügte über eine Synagoge, einen Friedhof und eine Schule, deren Unterhaltung den Mitgliedern große persönliche Opfer abverlangte. Die Entwicklung von einer zunächst außerhalb der Gesellschaft stehenden Randexistenz über eine allmähliche Integration bis zur vollen Anerkennung und der Vernichtung in den wenigen Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft wird nachvollziehbar.

Dabei zeigt sich, dass fast alle jüdischen Familien mehr als 100 Jahre in Oelde und in Ennigerloh lebten. Besondere Authentizität gewinnt die Studie durch den Erstabdruck der Autobiographie von Trude König (geborene Hope), die Oelde unter dem politischen Druck der Nationalsozialisten verlassen musste und in die USA abwanderte. Eintrittskarten zum einheitlichen Preis von fünf Euro sind zu erhalten in der Alten Brennerei unter Tel. 02524/951664.


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