Kommando uns stinkts
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13.02.1992 :
Lager zerstören Menschen!
In den ehemaligen Kasernengebäuden an der Lemgoer Straße soll in naher Zukunft ein Sammellager für Flüchtlinge eingerichtet werden. Am 13.02.1992 wollte die Detmolder SPD mit einer Propagandashow um "Versändnis" für dieses Lager werben. Nach der Besichtigung der Kasernen sollte eine "Informationsveranstaltung" in der Turnhalle der Klüter Grundschule stattfinden.
Wir haben dafür gesorgt, dass die Propagandashow ausfallen wird. Die Türen wurden von uns versiegelt und in der Turnhalle stinkt es so heftig, dass sich selbst die Vertreter des Sozialministeriums NRW dort nicht allzu lange aufhalten werden.
Sammellager sind eines der eindrucksvollsten Beispiele für staatlichen Rassismus. Eingeführt wurden diese Lager im Zuge der Asylrechtsänderungen (Asylverfahrensgesetz). Alle Flüchtlinge, die die BRD erreichen, sollen künftig erst in solche Lager eingewiesen werden. Die Menschen sollen dort bis zur Prüfung ihres Asylantrags "leben".
Der Aufenthalt in diesem Land soll so kurz und unangenehm wie möglich sein. Die Funktion der Lager ist Abschreckung - es sind Abschiebelager!
In Abschiebelagern werden die Menschen zur Teilnahme an der Gemeinschaftsverpflegung gezwungen sein, sie werden nur noch einen verschwindend geringen Teil ihrer Sozialhilfe in Bargeld ausgezahlt kriegen. Das hat zur Folge, dass die Flüchtlinge auch keine Anwälte mehr bezahlen können, der staatlichen Willkür noch ungeschützter ausgeliefert sind. Ausreichende ärztliche Versorgung und soziale Betreuung wird in Einrichtungen mit bis zu 1000 Insassen nicht mehr möglich, wahrscheinlich von den verantwortlichen Schreibtischtätern aber auch gar nicht erwünscht sein.
Frauen erleben in den Abschiebelagern sexuelle Gewalt durch andere Flüchtlinge und durch das Lagerpersonal. Für sie bestehen in den Lagern keine Rückzugsmöglichkeiten, dass gleiche gilt auch für Kinder.
Die harmloseren Folgeerscheinungen bei Lageraufenthalt sind Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Das setzt sich fort mit Depressionen, Aggressionen gegen Sachen und andere Menschen und Selbstmordversuchen.
Zur Aufrechterhaltung der Lagerordnung gibt es Zäune und Überwachungsanlagen, und wo das nicht hilft, weil die Menschen sich wehren, müssen Bullen und Wachpersonal helfen.
Das Ministerium für Soziales in NRW fordert die Kommunen auf, die Unterbringung von Flüchtlingen so abschreckend wie möglich zu gestalten. Diesen Schreibtischtätern wollen wir kein Forum der Selbstdarstellung lassen. Brakemeier und Horstmann (Stadtdirektor und Bürgermeister) sind nur die Hampelmänner, die den Leuten hier die Lager verkaufen sollen. Hoffentlich haben sie sich schön blamiert.
Den Kids, die hier zur Schule gehen, wünschen wir sport- und straßfreie Tage!
Keine Lager für Flüchtlinge!
Kampf den Rassisten in den Behörden und den Faschisten auf der Straße!
Antifaschismus heißt Solidarität mit den Flüchtlingen im Kampf um ihre Rechte!
Bleiberecht für alle!
Grenzen auf!
- Antifa -
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