Antifa AG Universität Bielefeld ,
26.01.2004 :
"Tatort Stadion" / Eröffnung der antifaschistischen Wanderausstellung über Rassismus und Diskriminierung im Fußball
Am frühen Abend ist heute vor etwa 80 BesucherInnen die Ausstellung "Tatort Stadion" im Kleinen Saal der Volkshochschule Bielefeld mit Grußworten und einer Talkrunde der VeranstalterInnen und AusstellungsmacherInnen eröffnet worden. Bis zum 20. Februar will das "Bündnis aktiver Fußballfans" (BAFF) auch in Ostwestfalen über Rassismus und Diskriminierung im Fußball aufklären und Gegenstrategien vorstellen.
Die Begleitbroschüre zur Ausstellung ist zum Preis von 1,50 Euro erhältlich.
Auf 48 Seiten werden die Inhalte der Ausstellung umrissen: Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie - Rechte Unterwanderung in den Fanszenen, Abzeichenkultur, Fanzines - DFB, Vereine, Spieler und Trainer, Länderspiele - aber auch: Migrantenfußball, Gegenaktivitäten, die Rolle der Politik beim Fußball - und vieles mehr.
Ein umfangreicher Teil der Broschüre befaßt sich mit der Situation in Bielefeld, von Fans für Fans und alle Interessierten geschrieben.
Zahlreiche neofaschistische Einträge im Webforum der zur Ausstellung eingerichteten Internetseite verdeutlichten bereits im Vorfeld die dringende Notwendigkeit, "Tatort Stadion" auch in Bielefeld zu zeigen. Neo-nazis beim Fußball sind in Bielefeld zwar in der Minderheit, aber wahrnehmbar vertreten.
Ein bunt gemischtes Publikum sah die Ausstellung am Eröffnungsabend. Neben dem Veranstalterkreis, Presse, AntifaschistInnen, Fußballfans und einer zehnköpfigen Bielefelder Hooligangruppe waren auch Vertreter des Fußballvereins Arminia anwesend. Das größte Interesse der BesucherInnen galt den plastischen Ausstellungsstücken, die von Schals und Aufklebern bis hin zu einer parolenbeschmierten Toilettenwand reichen.
Die Ausstellungstafeln decken alle Bereiche von Diskriminierung im Fußball ab - vom Verhalten mancher Zuschauer bis zum herrschenden Geist in den Chefetagen des Deutschen Fußballbund (DFB). Verbindungen zum organisierten Neofaschismus werden dabei ebenso beleuchtet wie die Häufung alltäglicher Diskriminierungen rund um die Stadien. Sehr differenziert wird dargestellt, dass nicht alle Fußballfans über einen Kamm zu scheren sind. Antifaschistische Fanprojekte werden ausführlich vorgestellt.
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