Lippische Landes-Zeitung ,
24.01.2004 :
Das Überleben des Wladyslaw Szpilman / Film-Matinee zeigt am Sonntag "Der Pianist"
Detmold. Im Rahmen der Veranstaltungen zum "Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus" am Dienstag, 27. Januar, findet am Sonntag, 25. Januar, eine Film-Matinee statt. Ab 11 Uhr wird in der Detmolder "Filmwelt" in der Langen Straße die europäische Vier-Länder-Produktion "Der Pianist" aus dem Jahre 2002 gezeigt.
Dem Oscar-preisgekrönten Film des polnischen Regisseurs Roman Polanski liegt das gleichnamige Buch "Der Pianist - mein wunderbares Überleben" von Wladyslaw Szpilman zu Grunde. 1940 sperren die Deutschen den polnischen Pianisten zusammen mit 445 000 anderen Juden in das Warschauer Ghetto. Während seine Familienangehörigen 1942 in ein Vernichtungslager gebracht werden, rettet ihm ein Kollaborateur im letzten Augenblick das Leben, und ausgerechnet ein deutscher Offizier bewahrt ihn Ende 1944 vor dem Verhungern.
Roman Polanski, selbst Sohn eines polnisch-jüdischen Paares, fand in der Autobiografie von Wladyslaw Szpilman die Möglichkeit, seine eigenen Kindheitserlebnisse filmisch zu verarbeiten. 1937 aus Paris in die Heimat zurückgekehrt, gelang es ihm und seinem Vater die Auflösung des jüdischen Ghettos in Krakau zu überleben, während seine Mutter in Auschwitz umkam.
"Der Pianist" ist eine unfassbare, unglaubliche und doch authentische Geschichte. Ebenso realistisch-nüchtern wie in eindringliche Weise veranschaulicht Polanski, was Juden während des Zweiten Weltkriegs in Polen widerfuhr, wie sie durch Vorschriften gedemütigt wurden und deutsche Soldaten sie zum Spaß schikanierten. Roman Polanskis Inszenierung des Grauens wirkt beinahe dokumentarisch - und gerade dadurch schockierend.
Der Eintritt kostet 4,50 Euro und der Film ist für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen. Mehr Informationen zu den Detmolder Veranstaltungen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus gibt es unter
www.detmold.de.
24./25.01.2004
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