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Lippische Landes-Zeitung , 24.01.2004 :

"Hitler kapuut" / Heinz Beckmann liest aus den Tagebüchern seiner Kindheit

Detmold. Aus den Tagebüchern seiner Kindheit ist Heinz Beckmanns Buch "Hitler kapuut" entstanden, aus dem der inzwischen pensionierte Realschullehrer am Freitag, 30. Januar, um 19.30 Uhr auf Einladung des Literaturbüros im Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, liest.

In diesem einfühlsamen Zeitdokument beschreibt Beckmann neun Schicksale von Zwangsarbeitern zwischen 1942 und 1945 in einem Dorf in Ostwestfalen. Er schildert, wie die Dorfgemeinschaft mit den Fremden umgeht, wie die Kinder zwischen Neugier und Angst hin- und hergerissen sind und wie die Zwangsarbeiter aus Russland, Frankreich oder Belgien ihr Leben in der Fremde meistern.

Der Autor findet die Balance zwischen der Erzählsicht eines Jungen, der Anteil nimmt an dem Leid der Zwangsarbeiter, ohne Zusammenhänge begreifen zu können, und historischer Reflexion.

Der Titel des Buches ist der Ruf der Zwangsarbeiter, als sie von amerikanischen Soldaten befreit wurden.

Das Kapitel der Zwangsarbeiter während des Nationalsozialismus ist eines der wenig aufgearbeiteten der deutschen Geschichte, das zwar kurz durch die Diskussion um die Entschädigung der Zwangsarbeiter auf die tagespolitische Bühne gebracht wurde, danach aber schnell wieder verschwand.

Die Lesung, die im Rahmen der Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus stattfindet, richtet sich an alle Interessierten, vor allem auch Schulklassen. Heinz Beckmann wird im Anschluss für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen. Der Eintritt ist frei

24./25.01.2004
Detmold@lz-online.de

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