Bünder Tageblatt / Neue Westfälische ,
24.01.2004 :
Asylbewerber ziehen um / Neue Unterkunft an Mühlenbachstraße fast fertig / Container wird abgerissen
Von Dieter Schnase
Bünde. Einen fast schmucken Eindruck macht das neue Heim für Asylbewerber an der Mühlenbachstraße, das im nächsten Monat bezogen werden soll. Die makellos weiße Fassade sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um eine Notunterkunft mit äußerst schlichter Einrichtung handelt. Sie ersetzt den Container an der Kloppenburgstraße, unmittelbar neben dem Hallenbad.
Ganz unumstritten war der für 96 Asylbewerber ausgelegte Bau an der Mühlenbachstraße nicht: Grüne und SPD hatten sich seinerzeit gegen eine zentrale Unterkunft ausgesprochen, bekamen aber keine Mehrheit für andere Lösungen. Wie Ralf Brinkmann, kaufm. Leiter Gebäudemanagement bei der Stadt Bünde erläuterte, werden zunächst allerdings nicht alle Plätze belegt, vielmehr bleibe ein Flügel des hufeisenförmigen Gebäudes frei. Die Asylbewerberzahlen sind in letzter Zeit leicht rückläufig. Der Innenhof der Unterkunft soll noch mit einer Asphaltdecke befestigt werden.
Untergebracht werden in den jeweils für vier Personen ausgewiesenen Raumzellen vorrangig Einzelpersonen - Familien mit Kindern sind nach Worten Brinkmanns möglichst an anderen Stellen einquartiert. Die größte Gruppe stellen derzeit Asylbewerber aus arabischen Ländern wie Irak, Afghanistan, Libanon und Palästina, weitere Flüchtlinge kommen aus Armenien, Georgien, Aserbaidschan, aber auch aus den afrikanischen Ländern Kongo und Sierra Leone. Bei der Belegung werden Wünsche, soweit machbar, berücksichtigt. Konflikte sollen, wo immer es geht, vermieden werden.
Zwischen den Raumzellen befinden sich die sanitären Anlagen, die nach Auskunft des Technischen Beigeordneten Heinz Brockmeier pflegeleicht und solide beschaffen sind. Überhaupt soll der massive Bau, der rund 750.000 Euro gekostet hat, wenig Ansatzpunkte für Vandalismus bieten. Mit den Containern hatte die Stadt in der Vergangenheit keine allzu guten Erfahrungen gemacht. Der am Hallenbad ist nach Auskunft Brockmeiers denn auch nicht weiter zu verwenden - er wird in Kürze abgerissen.
Auf der freien Fläche dort sollen Grundstücke für vier Wohnhäuser ausgewiesen werden. Für die Gestaltung des Eingangsbereichs zum Hallenbad ist das Gelände nicht erforderlich.
24./25.01.2004
lok-red.buende@neue-westfaelische.de
|