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Bielefelder Tageblatt (MW) / Neue Westfälische , 13.09.2006 :

Polizei rechnet mit 200 Neonazis / Am Samstag größter Einsatz seit Jahren

Bielefeld (tok). Ein vergleichsweise kleines Häuflein Unbelehrbarer wird am kommenden Samstag in der Bielefelder Innenstadt für chaotische Verhältnisse sorgen und der Polizei ihren größten Einsatz seit Jahren bescheren. Wie berichtet, haben als rechtsextremistisch eingestufte Gruppen für den 16. September Aufmärsche, unter anderem in Gütersloh, Minden und eben auch Bielefeld angemeldet.

Nach Auskunft von Polizeipräsident Erwin Südfeld habe man keine Chance gesehen, diese durch die Demonstrationsfreiheit legitimierten Veranstaltungen zu verbieten. Man habe lediglich sehr strenge Auflagen und beschränkende Verfügungen erlassen können. Dazu gehört unter anderem, dass der ursprüngliche Wunsch der Neonazis, über den Jahnplatz zum Rathaus zu marschieren, nicht erfüllt wurde.

Wie der Leiter des polizeilichen Staatsschutzes, Dirk Butenuth mitteilte, rechnet man damit, dass etwa 200 Rechtsradikale an dem Aufmarsch teilnehmen, der ab 10 Uhr vom Bahnhof über die August-Bebel-Straße zur Agentur für Arbeit und dann wieder auf dem gleichen Weg zurück führt.

Mehr als 2.000 Polizeibeamte aus ganz Nordrhein-Westfalen und auch Niedersachsen werden in Bielefeld und den Nachbarstädten im Einsatz sein, um Konfrontationen zwischen den Neonazis und Gegendemonstranten zu verhindern. Sorgen bereitet der Polizeiführung in dieser Hinsicht nicht die von ihr intern als "bürgerlich" bezeichnete Großdemonstration der Stadt, der Gewerkschaften und der Kirche.

"Wir haben hier auch eine linke Szene, die nicht nur friedlich demonstriert", so der Leitende Polizeidirektor Andreas Krummrey.


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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