www.hiergeblieben.de

Soester Anzeiger , 08.09.2006 :

Kommentar: Tag der Heimat / Chance vertan

Holger Strumann

Drei Tage vor dem geplanten peinlichen und unnötigen Auftritt des Ex-Generals Schultze-Ronhof hat der Vertriebenen-Vorstand die Notbremse gezogen. Das ist gut so - vor allem für die Verantwortlichen. Denn in Soest gibt es Tausende von aufmerksamen und aufrechten Zeitgenossen, die zur Stelle sind, wenn ihnen Ewiggestrige oder Neonazis auf den Geist gehen. Große Demonstrationen der Vergangenheit legen davon Zeugnis ab.

Ganz und gar nicht gut ist die Begründung, mit der die Vertriebenen-Chefs den General aus der Schusslinie gezogen haben: Sie wollen die Teilnehmer und Landrat Riebniger "schützen".

Kein Wort findet sich in der Presseerklärung, man habe mit dem Rechtsausleger Rhonhof aufs falsche Pferd gesetzt. Kein Wort der Distanzierung vom unappetitlichen Gedankengut des Geschichtsverdrehers.

"Eine Verständigung und Versöhnung unter den Völkern ist nur auf geschichtlicher Wahrheit als festes Fundament dauerhaft", hatten Feuerborn und Schultz in ihrer Vorschau für den Tag der Heimat geschrieben. Es wäre eine exzellente Gelegenheit gewesen, solch hehre Ziele mit Inhalt zu füllen, mit einer eindeutigen Verurteilung der unerträglichen Rhonhof-Schriften. Diese Chance ist kläglich vertan.


lokales-werl@soester-anzeiger.de

zurück