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Der Patriot – Lippstädter Zeitung , 08.09.2006 :

Festredner weicht dem Druck / Tag der Heimat ohne Schulze-Rhonhof

Kreis Soest. Der für den diesjährigen "Tag der Heimat" des Bundes der Vertriebenen (BdV), Kreisverband Soest, eingeladene Festredner, Generalmajor a.D. Gerd Schulze-Rhonhof, wird an der Veranstaltung nicht teilnehmen. Das hat der BdV-Kreisvorstand gestern bekannt gegeben.

"Durch den enormen öffentlichen Druck hat der Vorstand beschlossen, die Feierstunde ohne den vorgesehenen Festredner durchzuführen. Wegen der emotionalen Erregung, die aufgekommen ist, will der Vorstand damit die Teilnehmer und unseren Schirmherren, Herrn Landrat Wilhelm Riebniger, schützen", heißt es wörtlich in der Erklärung.

Heftige Reaktionen

Der geplante Auftritt hatte vor allem im linken Lager für heftigen Reaktionen gesorgt. So verfassten die Kreisverbände von WASG und Linkspartei gemeinsam mit u.a. der Jungen Linken Lippstadt und Geseke-Salzkotten ein gemeinsames Protestschreiben, in dem den Ex-General vorgeworfen wird, die Geschichte in rechtem Sinne umzudeuten.

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme: "Wir nehmen es nicht hin, das Geschichtsrevisionisten im und um den 'Bund der Vertriebenen' versuchen, ihre rechte Propaganda unter die Bürger zu bringen. Dass diesen auch noch öffentliche Räume (Rathaus) zur Verfügung gestellt werden, erschreckt uns sehr."

Landrat begrüßt Absage

Die Feierstunde zum "Tag der Heimat" wird wie geplant am Sonntag, 10. September, um 15 Uhr im Blauen Saal des Soester Rathauses durchgeführt. Auch Schirmherr Landrat Riebniger, der ausdrücklich begrüßt, dass dem umstrittenen Gastredner abgesagt wurde, hat seine Teilnahme versprochen. Jetzt könne die Feierstunde in der bisherigen Form verlaufen und einem Treffen wie in den Vorjahren stehe nichts mehr im Wege, hieß es aus dem Kreishaus.


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